Mikrofone mit Kugelcharakteristik kommen oft bei Headsets oder Ansteckmikrofonen (Lavalier Mikrofone) zum Einsatz. Ihr größter Nachteil ist die hohe Rückkopplungseigenschaft, daher werden sie auf Bühnen mit Monitorlautsprechern nicht eingesetzt. Ansteckmikrofone mit Kugelcharakteristik haben ein unauffälliges Design und sind daher ideal für Film, Fernsehen, Reportage oder Theater.
Als Handmikrofon werden sie auch gern bei Interview-Situationen verwendet. Sie sind für Schall aus jeder Richtung gleichermaßen empfindlich und klingen dabei sehr natürlich.
Die gerichteten Mikrofone mit Nierencharakteristik kommen am häufigsten vor. Der Schall von vorn wird bei diesen Mikrofonen am stärksten aufgenommen. Die Richtwirkung lässt Schallquellen die sich hinter dem Mikrofon befinden, leiser erscheinen. Dadurch sind diese Mikrofone auf Bühnen wesentlich rückkopplungsfester als Kugelmikrofone.
Bei gerichteten Mikrofonen tritt der sogenannte Nahbesprechungseffekt auf. Je näher das Mikrofon an eine Schallquelle heran gebracht wird, desto stärker werden tiefere Frequenzen angehoben.
Die Superniere hat unter den Mikrofonen die stärkste Richtwirkung und somit auch die höhere Rückkopplungssicherheit. Dies sind ideale Voraussetzungen für den universellen Einsatz bei Film, Funk und Fernsehen, insbesondere bei Außenreportagen.
Das Sennheiser MKH 416-P48U3 oder das Schoeps MiniCMIT ist solch ein Mikrofon, welches in Tonangeln seinen Platz findet. Durch die stärkere Richtwirkung tritt aber auch ein größerer Nahbesprechungseffekt auf. Für Reportagen in lauter Umgebung oder großen Hallen ist ein Richtmikrofon selten gut geeignet. Hier muss das Mikrofon sehr dicht an die Schallquelle gehalten werden.